Zum Auftakt erläutert Dr. Müller die mechanische Thrombektomie – ein kathetergestütztes Verfahren, bei dem ein Blutgerinnsel aus einem verstopften Hirngefäß entfernt wird. Dieses Verfahren kommt bei einem ischämischen Schlaganfall (Durchblutungsstörung des Gehirns durch Gefäßverschluss) zum Einsatz und kann die Prognose Betroffener deutlich verbessern, wenn es schnell genug durchgeführt wird.
Im zweiten Teil des Vortrags geht es um den aktuellen Stand der Alzheimer-Forschung. Zur Sprache kommen Antikörpertherapien – Medikamente aus maßgeschneiderten Eiweißmolekülen, die krankmachende Eiweiße im Gehirn gezielt binden – sowie neue Biomarker (messbare biologische Merkmale wie bestimmte Proteine im Blut oder Nervenwasser), mit deren Hilfe die Krankheit früher und präziser erkannt werden kann.
Abschließend stellt der Chefarzt Fortschritte in der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) vor, einer chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das Immunsystem die schützende Umhüllung der Nervenfasern angreift. Dr. Müller erklärt, wie Immuntherapien – Behandlungen, die gezielt in das körpereigene Abwehrsystem eingreifen – heute individuell angepasst werden können und warum ein frühzeitiger Therapiebeginn den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst.
Im Anschluss an den Vortrag sind alle Besucherinnen und Besucher zu einem Abendimbiss eingeladen, der Raum für vertiefende Gespräche bietet. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Einlass beginnt um 17 Uhr.
Zum Vormerken: Am 4. Juni 2025 findet in Wernigerode ein weiterer Medizinischer Mittwoch statt; Chefarzt Dr. med. Torsten Mildner spricht dann über aneurysmatische Erkrankungen – krankhafte Ausbuchtungen von Bauch- und Beckenschlagader, deren rechtzeitige Behandlung das Risiko eines Gefäßrisses erheblich senkt – bevor die Reihe in die Sommerpause geht.