Maicher betont in userem Interview die wachsende Bedeutung der Lungenheilkunde. Besonders im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Er beschreibt die häufigsten Lungenerkrankungen wie Asthma, COPD, Lungenentzündung und Lungenkrebs. Das Harzklinikum bietet für ein breites Spektrum an Lungenkrankheiten die bestmöglichen Behandlungsoptionen. Asthma wird mit personalisierten Therapieplänen behandelt. COPD mit einer Kombination aus Medikamenten und Atemtherapie.
Ein Schwerpunkt ist die Behandlung schwerer COVID-19-Fälle. Dabei kommen moderne Beatmungsverfahren wie die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) zum Einsatz. Maicher betont, dass der Einsatz der ECMO genau abgewogen werden muss und vom Zustand des Patienten abhängig gemacht wird, um die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen.
Das ganze Interview können Sie hier lesen:
1. Als Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Allgemeinmedizin verfügen Sie über umfangreiche Erfahrung in den Fachbereichen Pneumologie und Kardiologie. Können Sie uns einen Einblick geben, welche verschiedenen Lungenerkrankungen häufig diagnostiziert und behandelt werden und wie sie sich voneinander unterscheiden?
Michael Maicher: Es gibt eine Vielzahl von Lungenerkrankungen, die häufig auftreten. Dazu gehören Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenentzündung, Tuberkulose und Lungenkrebs. Diese Erkrankungen unterscheiden sich in ihren Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten. Während Asthma meist durch allergische Reaktionen und Umweltfaktoren ausgelöst wird, ist COPD häufig die Folge von Rauchen. Lungenentzündungen können bakteriell, viral oder durch Pilze verursacht werden, während Tuberkulose durch das Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen wird. Lungenkrebs hingegen ist oft eine Folge von langjährigem Tabakkonsum und kann auch genetische Ursachen haben.
2. Wie sollten wir angesichts der aktuellen Lage in Bezug auf COVID-19 vorgehen und welche Vorsichtsmaßnahmen sind aktuell wichtig?
Michael Maicher: Obwohl die akute Phase der Pandemie möglicherweise vorüber ist, bleibt COVID-19 eine ernstzunehmende Krankheit. Es ist wichtig, weiterhin wachsam zu sein, insbesondere in Bezug auf neue Varianten des Virus. Die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Tragen von Masken in überfüllten Innenräumen und das Einhalten von Abständen kann weiterhin dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Impfungen und Auffrischungsimpfungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle im Schutz vor schweren Verläufen.
3. Ist die COVID-19-Pandemie vorbei oder gibt es weiterhin Risiken und Maßnahmen, die beachtet werden sollten?
Michael Maicher: Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht vollständig vorbei. Es gibt weiterhin Risiken, insbesondere durch neue Virusvarianten, die sich entwickeln können. Es ist daher wichtig, auf dem neuesten Stand der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu bleiben und weiterhin präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören Impfungen, die Anwendung von Hygieneregeln und die Durchführung von Tests bei Symptomen oder nach Kontakt mit Infizierten.
4. Welche Erfahrungen gibt es mit Lungenmaschinen im Zusammenhang mit COVID-19-Patienten in Krankenhäusern?
Michael Maicher: In besonders schweren Fällen kann eine künstliche Beatmung, mittels extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO), lebensrettend sein. Die Lungenmaschine übernimmt außerhalb des Körpers die Funktion der Lunge, indem sie das Blut mit Sauerstoff anreichert und Kohlendioxid entfernt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen der Einsatz von Lungenmaschinen, insbesondere bei sehr übergewichtigen und älteren Patienten, nicht erfolgreich war und die Situation sogar verschlechterte. Es ist daher wichtig, mögliche Folgeschäden sorgfältig zu überprüfen und individuell abzuwägen.
5. Angesichts der Insolvenz der Lungenklinik Ballenstedt: Wie können wir den betroffenen Patienten helfen, und wie stellen Sie sicher, dass die Versorgung gewährleistet ist?
Michael Maicher: Wir im Harzklinikum sind bestrebt, den betroffenen Patienten zu helfen und eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen. Trotz der Herausforderungen durch die Schließung der Lungenklinik Ballenstedt haben wir umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Unsere Klinik hat zusätzliche Ressourcen mobilisiert und die Kapazitäten erweitert, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Dabei arbeiten wir eng mit den betroffenen Patienten zusammen, um individuelle Behandlungspläne zu erstellen und ihre Gesundheit bestmöglich zu unterstützen. Unser oberstes Ziel ist es, eine nahtlose und hochwertige medizinische Betreuung für jeden Patienten sicherzustellen, der unsere Unterstützung benötigt.
Über das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH:
Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH ist das führende kommunale Krankenhaus im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Der Landkreis hat circa 207.000 Einwohnende. Der Klinikum-Verbund beschäftigt 2350 Mitarbeitende. Es betreut jährlich rund 100.000 Patientenfälle, davon 28.000 bis 32.000 stationär, von denen circa 55 Prozent (ca. 17.000) über die Notaufnahmen kommen. 70.000 Patientenfälle werden ambulant versorgt. Das Harzklinikum verfügt über 777 Planbetten, mehr als 20 Kliniken und 8 zertifizierte medizinische Zentren (darunter Stroke Unit für Schlaganfälle, Krebszentrum, Brustzentrum, Darmzentrum und Hautkrebszentrum, alle DKG-zertifiziert). Seit über 120 Jahren ist das Klinikum eng mit der Region verbunden. Es ist ein langjähriges Lehrkrankenhaus des Otto von Guericke Universitätsklinikums Magdeburg. Das Klinikum ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und trägt maßgeblich zur hohen Qualität der Gesundheitsversorgung im Landkreis Harz bei.