Diese Beschlüsse stellen einen wichtigen Schritt zur langfristigen Sicherung der medizinischen Versorgung im gesamten Land Sachsen-Anhalt dar und unterstützen auch das Projekt eines Zentralklinikums im Landkreis Harz.
Wichtige Beschlüsse zur Krankenhausstruktur:
- Eigenständige Pläne für Sachsen-Anhalt: Die Landesregierung wird aufgefordert, unabhängig von den Plänen der Bundesregierung, unverzüglich eigene Pläne zur Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt zu erstellen. Dabei sollen sowohl Leistungserbringer als auch Krankenkassen und weitere relevante Akteure einbezogen werden.
- Sicherstellung der Notfallversorgung: Ein zentrales Anliegen der Beschlüsse ist die Sicherstellung der Notfallversorgung in allen Teilen des Landes. Diese soll als Basis für die zukünftige Krankenhausstruktur dienen.
- Finanzierung von Investitionen: Die CDU-Fraktion fordert, dass im Landeshaushalt ausreichend Mittel für die Pauschalförderungen der notwendigen Investitionen bei den Krankenhäusern bereitgestellt werden. Mindestens 50 Millionen Euro pro Haushaltsjahr sollen hierfür vorgesehen werden.
- Zentrenbildung für hohe Behandlungsqualität: Neben der Grundversorgung soll durch eine abgestimmte Zentrenbildung die Behandlungsqualität im Land gesichert werden.
- Sektorübergreifende Versorgung: Die Beschlüsse betonen die Notwendigkeit einer sektorübergreifenden Versorgung, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Unterstützung für das Zentralklinikum-Projekt im Harz
Das Harzklinikum sieht in diesen Beschlüssen eine Bestätigung und Unterstützung für das geplante Zentralklinikum im Landkreis Harz. Der Beschluss für ein Zentralklinikum wird von allen 20 Chefärztinnen und Chefärzten sowie einem Großteil der Belegschaft an den drei Standorten Wernigerode, Quedlinburg und Blankenburg unterstützt. Ein Zentralklinikum ist essenziell, um den Fachkräftemangel in der Ärzteschaft, Pflege und anderen Bereichen langfristig zu bewältigen, zumal in den nächsten 10 Jahren über 20 Prozent der Belegschaft in Rente gehen. Zudem könnten historisch gewachsene Doppelstrukturen abgebaut werden, was angesichts des steigenden Kostendrucks und der knappen Personalressourcen dringend notwendig ist.
„Nur mit einem neu zu bauenden Zentralklinikum werden wir die strukturellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung im Landkreis bewältigen können,“ sagt Dr. Matthias Voth, Geschäftsführer des Harzklinikums.
„Um an den Transformationsfördermitteln der Bundesregierung teilzuhaben, die den Umbau und die Effizienzsteigerung der Krankenhauslandschaft unterstützen, müssen wir einen detaillierten Förderantrag einreichen. Dieser Antrag erfordert eine umfassende Planung, die externe Expertise von Ingenieursbüros, Architekturbüros und anderen Fachleuten einbezieht. Diese Planung ist kostspielig, weshalb wir dringend die Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt benötigen.“
Wichtige Punkte zur Finanzierung und Planung:
- Das Harzklinikum bittet die Fraktionen im Land Sachsen-Anhalt dringend um Unterstützung bei der Berücksichtigung eines Sonder-Planungsetats in Höhe von rund 17 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2025/2026.
- Dieser Betrag ist erforderlich, um ein klares und umfassendes Planungsszenario für das Zentralklinikum zu erstellen, das von spezialisierten Ingenieursbüros, Planungsbüros und Krankenhausausstattungsbüros ausgearbeitet wird.
- Ohne diese Mittel kann das Harzklinikum keinen Antrag zur Partizipation an den Transformationsfördermitteln der Bundesregierung stellen.
- Ein Scheitern dieser Finanzierung würde bedeuten, dass eine professionelle, interdisziplinäre Gesundheitsversorgung im Landkreis Harz langfristig nicht mehr gewährleistet wäre.
Zukunftsweisende Entscheidungen für Sachsen-Anhalt
Die CDU-Fraktion weist im Rahmen ihrer Klausurtagung Mitte August darauf hin, dass die Situation bezüglich der geplanten Krankenhausreform des Bundes unklar ist. Angesichts verfassungsrechtlicher Bedenken und finanzieller Unsicherheiten sei ein eigenständiges Handeln des Landes unerlässlich. Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Thüringen hätten bereits ähnliche Schritte unternommen. Sachsen-Anhalt müsse nun folgen, um eine bedarfsgerechte, qualitätsorientierte und erreichbare Krankenhausstruktur im gesamten Land zu gewährleisten.
Das Harzklinikum wird die weitere Entwicklung mit großem Interesse verfolgen und steht bereit, sich aktiv an der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen zu beteiligen.
Über das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH:
Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH ist das führende kommunale Krankenhaus im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Der Landkreis hat circa 207.000 Einwohnende. Der Klinikum-Verbund beschäftigt 2350 Mitarbeitende. Es betreut jährlich rund 100.000 Patientenfälle, davon 28.000 bis 32.000 stationär, von denen circa 55 Prozent (ca. 17.000) über die Notaufnahmen kommen. 70.000 Patientenfälle werden ambulant versorgt. Das Harzklinikum verfügt über 777 Planbetten, mehr als 20 Kliniken und 8 zertifizierte medizinische Zentren (darunter Stroke Unit für Schlaganfälle, Krebszentrum, Brustzentrum, Darmzentrum und Hautkrebszentrum, alle DKG-zertifiziert). Seit über 120 Jahren ist das Klinikum eng mit der Region verbunden. Es ist ein langjähriges Lehrkrankenhaus des Otto von Guericke Universitätsklinikums Magdeburg. Das Klinikum ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region und trägt maßgeblich zur hohen Qualität der Gesundheitsversorgung im Landkreis Harz bei.