Das Harzklinikum mit seinen drei Standorten in Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg ist eine zentrale Säule der Gesundheitsversorgung in der Region. Mit 2.350 Mitarbeitenden, darunter 300 Ärztinnen und Ärzte, von denen rund 21 Prozent – etwa 60 Fachkräfte – aus dem Ausland stammen, betreut es jährlich über 100.000 Patientenfälle. „Wir sind dankbar, unsere internationalen Kolleginnen und Kollegen bei uns zu haben, die mit ihrer Expertise einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung leisten. Ohne sie könnten wir die hohen Anforderungen des Klinikalltags nicht bewältigen“, betont das Harzklinikum.
Schnelle und gezielte Vorbereitung in Quedlinburg
Die Notaufnahme am Harzklinikum Quedlinburg, etwa 45 Minuten von Magdeburg entfernt, bereitete sich am Freitagabend unmittelbar nach Bekanntwerden des Anschlags vor. Es wurden u.a. zwei Intensivplätze (ITS) mit Beatmungsmöglichkeiten bereitgestellt, um mögliche Verletzte aufnehmen zu können.
„Bei solchen Ereignissen rechnen wir mit schweren Verletzungen des muskuloskelettalen Systems, also von Knochen, Gelenken und Muskeln, sowie des Brustkorbs, des Kopfes und des Bauchraumes. Solche Fälle erfordern eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Unfallchirurgen, Viszeralchirurgen und Anästhesisten, um eine optimale Versorgung sicherzustellen“, erklärt Dr. med. Peter Nartschik, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie am Harzklinikum Quedlinburg.
Entlastung durch Verlegung von internistischen Patienten
Um Kapazitäten für Notfälle am Harzklinikum Quedlinburg freizuhalten, wurden Patienten mit klassischen internistischen Krankheitsbildern, wozu häufig Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen gehören, von der Notaufnahme am Harzklinikum Quedlinburg an das Harzklinikum Wernigerode, etwa 30 Minuten entfernt, verlegt. Der Standort Wernigerode verfügt über eine Belegschaft von rund 1000 Mitarbeiter, weshalb die Versorgung der internistischen Patienten nahtlos übernommen werden können.
„Diese Verlegung ermöglichte es uns, die Notaufnahme in Quedlinburg flexibel zu halten und auf potenzielle Notfälle vorbereitet zu sein. Die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Standorten zeigt, wie leistungsfähig unser Klinikum in Krisensituationen ist“, ergänzt Dr. med. Tom Schilling, Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Innere Medizin und Gefäßmedizin am Harzklinikum Wernigerode.
Bisher keine Verlegungen erforderlich, aber weiterhin vorbereitet
Bis zum Samstag, 21. Dezember, 9 Uhr, war es nicht notwendig, Verletzte aus Magdeburg nach Quedlinburg zu verlegen. „Auch wenn in diesem Fall bislang keine Patienten zu uns kamen, bleibt das Harzklinikum weiterhin vorbereitet, um bei Bedarf schnell und professionell zu reagieren“, so Dr. Peter Nartschik und Dr. Tom Schilling. Die Lage wird kontinuierlich überwacht, und es ist nicht auszuschließen, dass sich dies noch ändern könnte.
Harzklinikum: Ein starker Partner in der Region
Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH (kurz Harzklinikum) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Es verfügt über 777 Planbetten und behandelt jährlich über 100.000 Patientenfälle, davon etwa 28.000 bis 32.000 stationär, wovon rund die Hälfte über die Notaufnahme aufgenommen werden.
Seit über 120 Jahren bietet das Harzklinikum eine umfassende medizinische Versorgung. Mit seinen zertifizierten Zentren, darunter das Brustzentrum, die Stroke Unit und das Krebszentrum, und seiner Funktion als Lehrkrankenhaus der Universität Magdeburg steht es für Qualität und Innovation.