Harzklinikum-Geschäftsführer Dr. Matthias Voth überreichte die Bauvoranfrage an Landrat Thomas Balcerowski. Anwesend war auch Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt, der ein Zentralklinikum ebenso befürwortet wie Landrat Thomas Balcerowski. Dieses zukunftsweisende Projekt soll die medizinische Versorgung im Landkreis Harz auf dem anerkannt hohen Niveau erhalten, weiter verbessern und den Anforderungen der neuen Krankenhausreform gerecht werden. Der Gesetzgeber fordert grundlegende Krankenhausreformen und stellt hierfür erhebliche Mittel zur Verfügung.
Die Bauvoranfrage wurde fristgerecht eingereicht und stellt eine Vorprüfung für ein nachfolgendes Baugenehmigungsverfahren dar. Eine Potenzialflächenübersicht identifiziert mögliche Standorte für das Zentralklinikum, während Auszüge aus dem Liegenschaftskataster rechtliche und geografische Details liefern. Zudem wurden Anforderungen für den Bau und Betrieb des neuen Klinikums festgelegt.
Die Bundesregierung hat am 15. Mai 2024 das Krankenhausversorgungs-Verbesserungsgesetz (KHVVG) verabschiedet, das die Finanzierung hochwertiger medizinischer Versorgung sichern und die Struktur der stationären Versorgung umgestalten soll. Bereits im Sommer 2022 hatte eine Regierungskommission Vorschläge für eine Strukturreform der Krankenhauslandschaft vorgelegt. Die Gesetzesinitiativen bieten eine historische Chance, drohende Versorgungsprobleme zu vermeiden und medizinische Versorgung zu sichern. Die hierfür notwendigen umfassenden Planungen müssen HEUTE beginnen!
Der Landkreis Harz, mit 207.617 Einwohnern (Quelle: Zensus 2022), hat zahlreiche, hochspezialisierte und versorgungsnotwendige Fachgebiete, die über mehrere Standorte verteilt sind. Die Zentralisierung in einem Zentralklinikum soll die Qualität der medizinischen Versorgung sichern und verbessern. Die Abhängigkeit der Fachgebiete voneinander führt mittelfristig zum Verlust qualifizierter medizinischer Leistungen und zum Personalmangel sowie zu erheblichen Einschränkungen in der Notfallversorgung. Von den 100.000 Patientenfällen pro Jahr im Harzklinikum sind rund 32.000 stationär, von denen etwa 17.500 über die Notaufnahme ins Klinikum gelangen. Ein Mehrbedarf an Fachärzten und Pflegepersonal wird erwartet.
Ein Zentralkrankenhaus bietet zahlreiche Vorteile. Es würde die medizinische Versorgung für die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Harz verbessern, teure Doppelstrukturen an den derzeitigen drei Standorten Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg abbauen und erhebliche Kosteneinsparungen ermöglichen. Ein zentraler Standort würde die Erfüllung aller Strukturkriterien und die Notfallversorgung sicherstellen. Zudem würden moderne Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen, was die Region für Fachpersonal attraktiver macht.
Thomas Balcerowski, Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Landkreises Harz, betonte: „Ein Zentralkrankenhaus ist ein entscheidender Schritt, um die medizinische Versorgung nachhaltig zu sichern. Es ist wichtig, dass wir den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden und den Zugang zu hochwertigen medizinischen Leistungen für unsere Bürger sicherstellen.“
Dr. Matthias Voth, Geschäftsführer der Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH, erklärte: „Mit dem Zentralkrankenhaus schaffen wir eine moderne und effiziente Infrastruktur und bieten attraktive Arbeitsplätze. Dies ist wichtig, um Fachpersonal in der Region zu halten und neue Talente zu gewinnen.“
Dr. Peter Redemann, Projektplaner des Zentralklinikums, fügte hinzu: „Unsere Planungen sind darauf ausgerichtet, eine nachhaltige medizinische Versorgung im Harz zu gewährleisten. Das Zentralkrankenhaus ist ein Modellprojekt, das als Beispiel dienen kann.“
Ein zentraler Krankenhausstandort im Landkreis Harz, idealerweise in Blankenburg, würde sicherstellen, dass alle Bewohner des Harzes das Zentralklinikum in 40 bis 50 Minuten erreichen können. Die Umsetzung dieses Projekts könnte als Modellprojekt für andere Regionen dienen.
Wichtige Eckpunkte der Bauvoranfrage:
- Formular Bauvoranfrage: Die offizielle Bauvoranfrage wurde fristgerecht eingereicht.
- Angaben zur Begründung des Bauvorhabens: Das Zentralklinikum soll die medizinische Versorgung in der Region sichern und verbessern.
- Potenzialflächenübersicht: Identifikation und Bewertung der möglichen Standorte für das Zentralklinikum.
- Auszüge aus dem Liegenschaftskataster: Rechtliche und geografische Details zu den vorgesehenen Bauflächen.
- Anforderungskataloge: Detaillierte Anforderungen und Kriterien für den Bau und Betrieb des neuen Klinikums.
Argumente für das Zentralkrankenhaus: Ein Zentralkrankenhaus im Landkreis Harz bietet zahlreiche Vorteile:
- Qualitätssteigerung der medizinischen Versorgung: 207.617 Einwohner würden auch künftig mit einer hohen Planungssicherheit Zugang zu qualifizierten medizinischen Leistungen erhalten. Dies ist durch Gutachten untermauert und berücksichtigt andere Sektoren im „gestuften“ Ansatz.
- Effizienz und Nachhaltigkeit: Der Ersatz „historisch zufälliger“ Standorte, die teils eine über 120 Jahre alte Infrastruktur aufweisen, bietet eine Chance auf Nachhaltigkeit und die maximale Nutzung von personellen, sächlichen und wirtschaftlichen Ressourcen. Teure Doppelstrukturen könnten abgebaut werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.
- Erfüllung gesetzlicher Anforderungen: Ein zentraler Krankenhausstandort ermöglicht die Erfüllung aller Strukturkriterien und sichert die Notfallversorgung auf höchstem Niveau (Notfallstufe III).
- Attraktive Arbeitsplätze: Konzentrierte und attraktive Ausbildungsplätze würden geschaffen, was die Attraktivität der Region für Fachpersonal erhöht. Die Zusammenarbeit mit den Universitäten in Magdeburg und Halle würde diesen Prozess unterstützen.
- Zukunftssichere Infrastruktur: Das Zentralkrankenhaus könnte neuartige Anforderungen wie Energieversorgung, Klimaschutz, Klimatisierung und Katastrophenschutz berücksichtigen, die im bestehenden Bestand nicht umsetzbar sind.
- Konsolidierung der kritischen Infrastruktur: Die Konsolidierung der derzeit verteilten kritischen Infrastruktur im Landkreis Harz würde Vorrang im Strukturfonds haben und die Logistik erheblich verbessern.
- Politische Unterstützung: Der Plan steht in Übereinstimmung mit allen derzeit bekannten politischen Forderungen und vorliegenden Gutachten. Die Finanzierung ist mit politischem Willen lösbar.
- Nationale Bedeutung: Die Klärung der Strukturprobleme im Gesundheitswesen ist eine nationale Aufgabe. Das Zentralkrankenhaus könnte als Modellprojekt für andere Regionen dienen, insbesondere für weitere Zentralkliniken in anderen Regionen im Rahmen von Prozessoptimierungen und Strukturanpassungen.
- Optimale Standortwahl: Ein mutmaßlich optimaler Krankenhaus-Standort ist im Landkreis Harz gut definierbar, derzeit in Blankenburg. Der Ort ist zentral gelegen und es könnte sichergestellt werden, dass alle Bewohner des Harzes das Zentralklinikum in 40 bis 50 Minuten gut erreichen können.
Bildunterschrift: Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Dr. Matthias Voth (Geschäftsführer Harzklinikum), Landrat des Landkreises Harz, Thomas Balcerowski und Heiko Breithaupt (Bürgermeister von Blankenburg).
Zum Video auf YouTube geht es hier
Über das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH:
Das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH, auch bekannt als das Harzklinikum, ist das kommunale Krankenhaus im Landkreis Harz, das eine umfassende Versorgung für jährlich 32.000 bis 34.000 stationäre und etwa 70.000 ambulante Patienten und Patientinnen bietet. Es verfügt über ein Team von rund 300 hochqualifizierten Ärzten und Ärztinnen sowie etwa 1300 Pflegekräften und weiterem Fachpersonal. Seit über 120 Jahren setzt sich das Harzklinikum für die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Patientinnen und Patienten an den Standorten Quedlinburg, Wernigerode und Blankenburg ein. Das Einzugsgebiet des Harzklinikums in Sachsen-Anhalt reicht bis nach Süd-Niedersachsen, und es ist bekannt für seine hochwertige medizinische Versorgung in der gesamten Region.