„Eine Ausbildung bedeutet weit mehr als das Erlernen von pflegerischem und medizinischem Wissen sowie praktischen Fähigkeiten“, betont Christoph Hintze, Leiter der Krankenpflegeschule des Care Campus Harz am Quedlinburger Harzklinikum. „Ihr habt zugleich gelernt, mit Unsicherheiten umzugehen, Verantwortung zu übernehmen und in schwierigen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren“, lobt er die Pflegeexperten. Zugleich machte der Schulleiter auf die besonderen Herausforderungen für diesen Jahrgang aufmerksam: Es ist der erste Jahrgang, der die neue generalistische Pflegeausbildung in Deutschland gemeistert hat. An der Schule gab es einen kräftigen Wechsel bei den Lehrerinnen und Lehrern – bis hin zur neuen Kursleiterin. „Und nicht zuletzt fand eure Ausbildung inmitten einer weltweiten Pandemie statt. Mit ‚Home-Schooling‘ und ‚Distanz-Unterricht‘, mit besonderen Erschwernissen auch im Pflegealltag auf den Stationen“, so Christoph Hintze.
Dieser Pflegejahrgang ist ein Prototyp – im Erstdurchlauf nach dem Systemwechsel in der Ausbildung, wie Dr. Thomas Schilling, der Geschäftsführer des Care Campus Harz, ebenso deutlich macht. Die jungen Frauen und Männer lobt er dafür, dass sie in den drei Ausbildungsjahren „sicher auch vieles über sich selbst erfahren haben“. Was jetzt gut beendet worden ist, kann auch weiterhin gut funktionieren, zeigt sich Dr. Thomas Schilling zuversichtlich: „Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie sich auf Ihren schönen Beruf in unserer Region, hier am Harzklinikum und anderswo, gut einlassen können, dass Sie gut beginnen und gut weitermachen!“
Das Schöne am selbstverständlich auch herausfordernden Pflegeberuf hat Andreas Krummel, Pflegedienstleiter am kommunalen Harzklinikum, ebenso betont: „Sie haben gelernt, dass Empathie die Grundlage unserer Arbeit ist. Das versetzt uns in die Lage, die Gefühle anderer zu verstehen und ihnen mitfühlend zu begegnen. In Momenten des Schmerzes, der Angst und der Unsicherheit sind wir Pflegende diejenigen, die unsere Patientinnen und Patienten unterstützen und Trost spenden. Unsere einfühlsame Präsenz kann den Menschen Hoffnung, Zuversicht und Geborgenheit schenken, wenn sie es am dringendsten benötigen.“ Der Tag der Zeugnisübergabe ist zugleich der Tag, die Türen in eine neue vielversprechende Zukunft zu öffnen, so Krummel. Auch am Harzklinikum mit seinen Kliniken in Blankenburg, Quedlinburg und Wernigerode – für bis zu 23 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Pflegeausbildung.
„Wir haben viele glückliche und auch traurige Momente im Stationsalltag erlebt. Wir mussten uns öfter überwinden als wir es am Anfang dachten. Doch heute stehen wir hier mit vollem Stolz und können unsere Examen in den Händen halten“, sagt Klassensprecherin Josy Jantsch. Das ist gelungen, „weil wir jederzeit von unseren Lehrern und Ausbildern Unterstützung erfahren haben, und dafür möchten wir allen von Herzen danken! Und wir haben als Klasse viele schöne gemeinsame Erlebnisse sammeln dürfen.“
Leoni Fabian ist als Jahrgangsbeste geehrt worden. Die 21-jährige Blankenburgerin hat alle drei Prüfungsteile – Theorie in Schrift und Wort sowie Praxis – mit der Note 1 gemeistert, sodass auf ihrem Examenszeugnis „Mit Auszeichnung“ steht. Die junge Frau beginnt im Herbst in Magdeburg ihr Medizinstudium. Künftig als Internistin auf einer Intensivstation zu arbeiten, könne sie sich gut vorstellen, so Leoni Fabian, die auf einer solchen Station ihre praktische Prüfung absolviert hat.
Bevor im Elmo-Klub zur Abschlussfeier kräftige Beats und dröhnende Bässe erklingen, verabschiedet Schulleiter Christoph Hintze diesen besonderen Jahrgang: „Lasst euch von der Leidenschaft für Pflege weiter leiten. Wir als gesamtes Ausbildungsteam sind von euch überzeugt, dass ihr die Zukunft der Pflege positiv mitgestalten werdet!“