Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin (Lungenkrankheiten)
Ilsenburger Str. 15, 38855 Wernigerode, Telefon: 03943 61-1261, Fax: 03943 61-1292
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Über die Klinik
Willkommen in der Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin (Lungenkrankheiten) am Harzklinikum Wernigerode. Unsere Klinik ist auf die Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Erkrankungen der Atemwege und Lungen sowie des Schlafs spezialisiert. Wir bieten eine umfassende und patientenorientierte Betreuung, die durch modernste Diagnostik- und Therapieverfahren unterstützt wird. Unsere Mission ist es, Ihnen zu gesunden Atemwegen und einer besseren Lebensqualität zu verhelfen.
Unser Leistungsspektrum umfasst die Behandlung einer Vielzahl von Atemwegs- und Lungenerkrankungen:
Allgemeine Pneumologie und Infektiologie
- COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung): Diagnostik und Therapie zur Verbesserung der Atemfunktion und Lebensqualität durch Lungenfunktionstests, medikamentöse Behandlung und Sauerstofftherapie.
- Asthma: Umfassende Behandlung und Schulung für Patienten zur Symptomkontrolle und Prävention von Asthmaanfällen, basierend auf individuellen Auslösern und Bedürfnissen.
- Lungenentzündung: Diagnostik und Behandlung bakterieller, viraler und Pilz-Infektionen der Lunge mit gezielten Medikamenten.
- Tuberkulose: Früherkennung, Diagnostik und Langzeittherapie zur Kontrolle und Heilung der Erkrankung.
Lungenkrebs und Tumoren im Brustkorb
- Lungenkrebs: Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, einschließlich Chirurgie (in Kooperation), Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie.
- Mesotheliom und Rippenfellerkrankungen: Diagnostik und multimodale Therapieansätze bei bösartigen Erkrankungen des Rippenfells.
- Metastasen in der Lunge: Diagnostik und Behandlung von sekundären Lungenkrebsformen.
Bronchoskopie und Interventionelle Pneumologie
Die diagnostische Bronchoskopie ist zahlenmäßig am bedeutendsten, in der Routine meist in örtlicher Betäubung mit Sedierung durchgeführt. Die Befundung erfolgt nach einem standardisierten Schema, ergänzt durch Bild- und Videomaterial.
- Haupttechniken der bronchoskopischen Probenentnahme (Biopsie) sind: Bronchiallavage, Zangen-, Nadel-, Bürsten- und Katheterbiopsie
- Bei außerhalb der Bronchien gelegenen Veränderungen: Endobronchialer Ultraschall (EBUS) mit gezielter Punktion unter direkter Sicht oft als systematisches Lymphknotenstaging bei Lungenkarzinompatienten, gegebenenfalls auch bei anderen Fragestellungen.
- Bei Rundherden und Infiltrationen transbronchiale Entnahme unter Durchleuchtungskontrolle bzw. mit der EBUS-Minisonde.
- Bei Frühformen von Lungenkrebs Autofluoreszenzbronchoskopie, Narrow Band Imaging und EBUS-Minisonde.
- Bei Lungengerüsterkrankungen und infektiösen Erkrankungen erfolgt die Abklärung durch broncho-alveoläre Lavage (BAL) und/oder transbronchiale Lungenbiopsie (TBB), meist als Kryobiopsie.
Die therapeutische Bronchoskopie wird zur Beseitigung von Atemnot oder anderer bedrohlicher Symptome wie Bluthusten eingesetzt, vor allem wenn sie zusammen mit zentral wachsenden Tumoren der Lunge bzw. der Atemwege auftreten, häufig in Vollnarkose unter Verwendung des starren Bronchoskops.
Dabei kommen zum Einsatz:
- Sekretabsaugung
- Fremdkörperentfernung
- Atemwegsdilatation (Erweiterung) mit Ballons, Bougies oder starren Instrumenten
- Tumor- oder Gewebszerstörung mit starren Instrumenten, Argonplasmabeamer, Elektrokauter oder Kryosonden
- Atemwegsschienung durch Stents
- Endobronchiale Blutstillung und Tamponade.
Interventionelle Behandlung des Lungenemphysems: Verfahren der endoskopischen Lungenvolumenreduktion (ELVR) wie die Einlage von Ventilen (Spiration, Pulmonx) oder die Behandlung Dampf (Uptake) werden bei COPD zunehmend eingesetzt. Andere Verfahren der ELVR stehen derzeit nicht allgemein zur Verfügung.
Die Thorakoskopie erfolgt meist in örtlicher Betäubung unter Analgosedierung. Im Mittelpunkt steht die Zangenbiopsie des parietalen Rippfells. Die therapeutische Thorakoskopie kommt beim malignen Pleuraerguss zum Einsatz, indem Talkumpuder unter direkter Sicht auf dem Rippenfell verteilt wird.
Daneben werden eingesetzt:
- Nadelbiopsien durch u.a. die Feinnadel, automatische Schneidnadel, Pleurabiopsienadel mit bildgebenden Kontrollverfahren (Sonographie, Computertomographie).
- Zum therapeutischen Spektrum beim Pleuraerguss oder beim Empyem gehören Entlastungspunktionen und die Einlage von Drainagen oder eines Katheters.
Pleuraerguss: Diagnostik und Behandlung von Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle mittels einfacher Punktion, dem Anlegen von temporären oder dauerhaften Drainagen sowie der Pleurodese.
Pneumothorax: Kommt es zum Kollaps der Lunge behandeln wir mit der Anlage einer Pleuradrainge.
Schlaf- und Beatmungsmedizin
- Schlafbezogene Atmungsstörungen: Diagnostik durch Schlaflabortests und Behandlung, einschließlich CPAP-Therapie.
- Ernährungsbedingte Atmungsstörungen bei Übergewicht, Sarkopenie und Mangelernährung. Kommt es hier zu Störungen der Atmung, dann behandeln wir neben den akuten Beschwerden auch die Ursache.
- Heimbeatmungstherapie bei Lungenerkrankungen: Bei akuten oder chronischen Störungen der Atmung leiten wir eine nicht-invasive Beatmungstherapie (NIV) in unserer Klinik ein. Außerdem führen wir stationär die Kontrollen von nicht-invasiven Beatmungstherapien durch.
- Invasive Beatmungstherapie auf unserer Intensivstation: Auch bei komplexen oder schweren Störungen der Atmung (zum Beispiel bei schwerer COPD oder ARDS) sind wir in der Lage, Patienten auf höchstem Niveau zu versorgen. Außerdem begleiten wir den Entwöhnungsprozess (Weaning).
- Individuelle Beatmungstherapien führen wir auch bei neurologischen und neuromuskulären Erkrankungen durch. Hierbei nutzen wir klassischerweise die nicht-invasive Beatmung inkl. der Mundstückbeatmung, die es den Patienten ermöglicht, auch am Tage unterstützt zu werden, ohne die Möglichkeit zur Kommunikation zu verlieren.
- Einleitung und Überprüfung der Heimsauerstofftherapie: Bei Patienten mit chronischem Sauerstoffmangel leiten wir nach den aktuellen Leitlinien eine Langzeitsauerstofftherapie ein. Hierbei wird auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten eingegangen.
Seltene Erkrankungen der Lunge
- Interstitielle Lungenerkrankungen (z. B. Lungenfibrose): Interstitielle Lungenerkrankungen gehören zu den seltenen Lungenerkrankungen, die teilweise detektivische Feinarbeit in der Diagnostik erfordern, die wir in einem gemeinsamen Netzwerk leisten.
- Sarkoidose und granulomatöse Lungenerkrankungen: Spezialisierte Diagnostik und Therapie zur Entzündungs- und Symptomkontrolle.
- Rheumatische Lungenerkrankungen: Bei vielen rheumatischen oder anderen Autoimmunerkrankungen tritt eine Beteiligung der Lunge auf, die wir in engmaschiger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachabteilungen und Kliniken diagnostizieren und behandeln.
- Pulmonale Hypertonie: Umfassende Diagnostik und individuelle Therapie zur Drucksenkung im Lungenkreislauf.
Unsere Klinik bietet spezialisierte Versorgungsangebote für komplexe Lungenkrankheiten:
- Interdisziplinäre Lungenkrebsversorgung: In Zusammenarbeit mit der Klinik für Onkologie und der Klinik für Strahlentherapie sowie dem Lungenkrebszentrum im Krankenhaus Martha-Maria in Halle-Dölau bieten wir eine umfassende Betreuung für Lungenkrebspatienten auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft an.
- Beatmungsmedizin: Spezialisierte Therapie für Patienten mit Ateminsuffizienz, inklusive nicht-invasiver und invasiver Beatmungstechniken.
Um eine kontinuierliche Betreuung sicherzustellen, bieten wir auch ambulante Sprechstunden an:
- Pneumologische Ambulanz: Diagnostik und Behandlung von allgemeinen Lungenerkrankungen und Atemwegsbeschwerden sowie Asthma und COPD sowie Lungenfibrose und seltene Lungenerkrankungen.
- Leitung: Dr. med. Annegret Hausl, Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie
Unsere Klinik ist aktiv in der Forschung zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen engagiert:
- Klinische Studien: Teilnahme an nationalen und internationalen Studien zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze für Lungenerkrankungen.
- Innovationsprojekte: Forschung zur Anwendung neuer Technologien und Methoden in der Pneumologie.
Unsere Forschungsergebnisse fließen direkt in die tägliche Patientenversorgung ein und tragen zur kontinuierlichen Verbesserung der Behandlungsqualität bei.
Als Lehrkrankenhaus bietet die Klinik für Pneumologie zahlreiche Fortbildungsangebote:
- Vorlesungen und Workshops: Regelmäßige Veranstaltungen zu aktuellen Themen in der Pneumologie.
- Praktika und Hospitationen: Praktische Ausbildungsmöglichkeiten für Medizinstudierende und Fachpersonal.
- Fortbildungen: Spezialisierte Kurse zur Weiterbildung von Ärzten und Pflegepersonal im Bereich der Pneumologie.
Unsere Klinik bietet ein umfassendes Fortbildungsprogramm für medizinisches Fachpersonal an. Diese Fortbildungen richten sich an Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, die ihr Wissen vertiefen und auf dem neuesten Stand der medizinischen Praxis bleiben möchten. Unsere Experten vermitteln praxisnahes Wissen zu aktuellen Entwicklungen in Diagnostik, Therapie und Pflege.
> Jetzt Fortbildungsangebote entdecken
Vortragsreihe "Medizinischer Mittwoch"
Unsere Klinik veranstaltet regelmäßig die Vortragsreihe „Medizinischer Mittwoch“. Diese richtet sich an Patienten, Angehörige und alle Interessierten, die sich über aktuelle Themen im Bereich Lungenerkrankungen informieren möchten. In der Vortragsreihe geben unsere Experten wertvolle Einblicke in die Prävention, Diagnostik und Therapie von Lungenkrankheiten.
Unser Team
Unser Team aus hochqualifizierten Fachärzten und spezialisierten Pflegekräften steht Ihnen zur Seite, um Ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten:
Unsere Experten arbeiten eng zusammen, um Ihnen eine umfassende und maßgeschneiderte Betreuung zu gewährleisten.
Chefarzt Michael Maicher
Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Allgemeinmedizin
Sekretariat
Brit Hartmann / Katja Schließer
Telefon: 03943 61-1261
Fax: 03943 61-1292
E-Mail: sekretariat.innere.wr(at)harzklinikum.com
Michael Maicher begann seine pneumologische Karriere im Jahr 2010 als Assistenzarzt in der Lungenklinik Hagen-Ambrock. Zuvor sammelte er Erfahrung in der Unfallchirurgie, Neurochirurgie und Allgemeinmedizin. 2013 wechselte er nach Bad Lippspringe bei Paderborn. Dort war er maßgeblich am Aufbau der pneumologischen Frührehabilitation in einer Lungenfachklinik beteiligt. Im Jahr 2016 übernahm er die Position des Sektionsleiters für Beatmungsmedizin an einer Klinik in Düsseldorf. Sein Talent und seine Expertise führten dazu, dass er im Mai 2017 eine leitende Oberarztstelle in Rotenburg annahm, wo er am Aufbau eines pneumologisch-kardiologischen Zentrums beteiligt war. Michael Maicher verfügt über eine umfangreiche Erfahrung in der Pneumologie, insbesondere in der Beatmungsmedizin sowie der Thoraxonkologie und bringt sein Fachwissen in die Entwicklung und Leitung in der Klinik für Pneumologie am Harzklinikum ein.